Die Aura in Zeiten von Corona

21. März, 11 Uhr:

Einige von euch haben schon mitbekommen, wie sehr ich die gegenwärtigen Maßnahmen als angemessen anzweifle. Aber eben habe ich doch eine interessante Erfahrung beim Einkauf gemacht.

Überall in Pulheim gibt es in den Geschäften auf dem Boden Markierungen zum Abstandhalten. Daran halte ich mich, denn ich möchte niemandem zu nahe rücken, egal, wie ich über alles denke. Das hat was mit Respekt zu tun.

Doch eine „Dame“ meinte, mir ganz nahe kommen, direkt hinter mir stehen und ihre Ware auflegen zu müssen. Das war spannend: denn damit „betrat“ sie definitiv meine persönliche Aura, was mir sehr unangenehm war.

Nun kann ich diesem „Spiel“ noch mal was ganz anderes abgewinnen:

Wir alle überlagern uns ja ständig dadurch, dass wir miteinander zu tun haben. Das kann positiv empfunden werden, negativ oder neutral. Mit der negativen Überlagerung kämpfen ganz viele meiner KlientInnen und wir haben wunderbare Übungen, uns davon zu befreien.

Nun, wo wir uns gar nicht mehr so nahe kommen dürfen, ist es geradezu eine Erlösung! Wunderbar!

Allerdings bleiben uns die Überlagerungen erhalten, die von den Medien und überhaupt vom (medialen) Kontakt mit anderen ausgehen. Ganz besonders empfindlich reagiere ich auf Nachrichten, wo mir Prominente als infiziert präsentiert werden. Dabei geht es mir gar nicht darum, dass mir das Angst macht oder mich überhaupt interessiert. Jedes Mal geht von diesen Überschriften und vor allem Bildern ein Sog aus, den ich als Wahrnehmungsprofi sofort mitbekomme und wo ich zum Glück sofort dicht machen kann. Aber das hat Kraft! Nicht zu unterschätzen.

Daher empfehle ich dringend, besser solchen Nachrichten keine Aufmerksamkeit zu schenken.

Welchen Nachteil hätte das? Wohl eher keinen. Aber durchaus die Chance auf eine „freie Aura“.

In diesem Sinne – passt alle gut auf euch auf!

Beim Konsum der Medien ist es ähnlich wie beim Essen:

Das, was ich auswähle aufzunehmen, habe ich dann im System. Sie können beim Lesen nicht nicht denken, was Sie lesen.

Bei Informationen, egal, ob sie visuell oder übers Ohr aufgenommen werden, haben Sie nicht die Möglichkeit zu sagen:

Ich lese das, aber ich passe auf, dass es nicht in den Kopf reingeht.

Im Prozess des Lesens haben Sie es schon drin.
Das ist der Unterschied zum Essen.

Daniele Ganser

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